Jahresbericht

2022

Vorstandsvorwort

Gemeinsam allem
gewachsen

Sehr geehrte Mitglieder und Kunden,
sehr geehrte Geschäftspartner,

gefühlt befinden wir uns seit dem Jahr 2020 permanent im Krisenmodus – angefangen mit der bis heute fortdauernden Corona-Pandemie. 2021 folgte die in Teilen Deutschlands verheerende Flutkatastrophe. Hinzu kamen Lieferketten- und Rohstoffkrisen sowie eine steigende Inflation – Entwicklungen, die sich 2022 infolge des furchtbaren Angriffskrieges auf die Ukraine noch einmal in beispielloser Weise verschärft haben. 2022 war ein ereignisreiches Jahr. Einige bedeutsame Entwicklungen, die ebenfalls für uns als Bank relevant sind, sind bereits erwähnt. Doch zeichnet uns auch aus, dass wir nach vorne schauen und optimistisch in die Zukunft gehen.

Welche Fragen waren es, die uns als Bank besonders beschäftigt haben?

Zunächst einmal sind hier natürlich – infolge des Krieges und der verhängten Sanktionen – die vielfältigen Auswirkungen auf Exporte und Importe europäischer Staaten in und aus der Ukraine sowie Russland zu nennen. Neben diesen relativ unmittelbaren Auswirkungen des Krieges gab es auch indirekte Effekte. Hier ist zunächst der starke weltweite Anstieg der Inflationsraten gegenüber dem bereits erhöhten Niveau von 2021 zu nennen, ausgelöst zum Teil durch steigende Energie- und Rohstoffpreise, aber auch durch andauernde Lieferkettenprobleme. Und ebenso beeinflusste die Möglichkeit eines Gasembargos schon frühzeitig die Preisentwicklung. Es kam zu erheblichen Zinsanstiegen weltweit, und Notenbanken wie die EZB und die amerikanische Federal Reserve leiteten die Zinswende ein. So erhöhte die EZB den Hauptrefinanzierungssatz im Juli 2022 von 0 Prozent auf 0,5 Prozent, die erste Zinserhöhung seit mehr als zehn Jahren. Und im Jahresverlauf folgten weitere Zinserhöhungen in erheblichem Umfang. Zur Erinnerung: Zuvor lag seit 2016 der Leitzins bei 0 Prozent. Heute stehen wir bei 4 %.

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Viel bedeutender ist aber die Frage: Was bedeutet das für unsere weitere Geschäftspolitik als Bank?

Die negativen Effekte des dramatischen Zinsanstieges sind aller Voraussicht nach temporär. Auf lange Sicht sind die steigenden Zinsen eine Entwicklung, die sich, soweit heute absehbar, positiv auf unser Haus auswirken werden. Auf eine Zinswende hatten wir ja im Grunde schon lange gehofft – nur hätten wir uns diese selbstverständlich unter ganz anderen weltpolitischen und ökonomischen Vorzeichen gewünscht. Unser genossenschaftliches Bankenmodell hat diesen verheerenden Umwälzungen standgehalten – und wurde dabei, das zeigt der Blick in den Rückspiegel klar, über die Jahrzehnte hinweg immer stärker. Als Genossenschaftsbank sind wir unseren Wurzeln dabei stets treu geblieben: Die Förderung unserer Mitglieder ist und bleibt unser Kernauftrag. Ein zentraler Bestandteil davon ist das Kredit- und Einlagengeschäft in der Region, selbstverständlich ergänzt durch weitere Dienstleistungen, die auf den Bedarf unserer Mitglieder, Kundinnen und Kunden zugeschnitten sind.

Das Jahr 2022 war für unser Team ein besonders anspruchsvolles. Gemeinsam galt es, die Folgen der neuen Entwicklungen – Ukraine-Krieg, Inflation und Energiepreiskrise sowie der Zinsanstieg – für unser Institut abzuschätzen, entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten und gleichzeitig Sie, liebe Mitglieder, Kundinnen und Kunden bestmöglich unter den neuen Rahmenbedingungen zu beraten und zu begleiten. Ohne den Einsatz unserer 77 Beschäftigten wäre das nicht möglich gewesen. Das gilt sowohl für diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die im direkten Kundenkontakt tätig sind, als auch für all diejenigen, die tagtäglich die Prozesse im Hintergrund am Laufen halten. Ein großes Dankeschön für ihre enorme Einsatzbereitschaft 2022.

Wir sind als Bank für die Zukunft gut aufgestellt, weil wir unsere Hausaufgaben gemacht haben – und zwar nicht nur in 2022, sondern bereits kontinuierlich in den vergangenen Jahren. An diesem Kurs wollen wir festhalten – mit weiterem Wachstum im regionalen Kredit- und Einlagengeschäft und mit weiteren Investitionen in die Digitalisierung sowie in die Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen.

Gunnar Thiele     Torsten Oebser

Bericht des Aufsichtsrates

Es geht voran

Nach dem Genossenschaftsgesetz und unserer Satzung hat der Aufsichtsrat als Aufsichts- und Kontrollorgan eigenständige Aufgaben zu erfüllen. Zu nennen sind beispielhaft die Überprüfung des Vorstandes bei seiner Geschäftsführung und die Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und des Vorschlags für die Gewinnverwendung.

Die 6 Mitglieder des Aufsichtsrates unserer Volksbank-Raiffeisenbank Glauchau eG sind diesen Pflichten im vergangenen Geschäftsjahr 2022 umfassend nachgekommen. Es gab insgesamt 8 gemeinsame Sitzungen mit dem Vorstand, in denen über alle relevanten Fragen und Probleme beraten, diskutiert und entschieden wurde.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen unter anderem folgende wichtige Beratungspunkte an:

  • das Jahresergebnis und das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung
  • die zustimmungsbedürftigen Kreditvergaben

 

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag zur Gewinnverwendung geprüft und stimmt diesen zu.

Wie schon erwähnt, ist der Aufsichtsrat der Überzeugung, dass sich unsere Volksbank-Raiffeisenbank Glauchau eG auch im vergangenen Jahr erfolgreich entwickelt und ihren Förderauftrag erfüllt hat.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitgliedern des Vorstands für Ihre Arbeit und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großer Dank auch vom Aufsichtsrat für Ihren großen und engagierten Einsatz: Das gute Jahresergebnis ist ein Verdienst Ihrer großartigen Mitarbeit.

Nachhaltigkeit

„Don´t worry, Bee happy!“

ein Gemeinschaftsprojekt dreier starker Partner zum Wohl der Region

Reden können viele – wir wollen gemeinsam mehr erreichen!

Nachhaltigkeit ist für uns als Bank ein Thema über das wir nicht nur reden wollen, sondern in dem wir vor allem handeln wollen: durch nachhaltige Anlageprodukte, effiziente Gebäude und Reduzierung von Papierverbrauch. Das tun sicher viele. Wir wollen aber der Gemeinschaft noch mehr geben.

Wir wollen Nachhaltigkeit zum anfassen und staunen. Deshalb „beschäftigen“ wir 100.000 Mitarbeiter*innen ,die einen Teil zu unserer aller lebenswerten Zukunft beitragen.

Nicht, dass Sie jetzt denken, wir sind durchgedreht. Nein, wir halten zwei Bienenvölker und leisten damit einen aktiven Beitrag zu Nachhaltigkeit und Zukunft. Ergänzend dazu kommt nun die Unterstützung der Wildbienen, die vor allem zum Nestbau Unterstützung erhalten. Des Weiteren soll über Blühwiesen und Aufforstung auch das Nahrungsangebot der Wildbiene gesichert werden.

Schon Albert Einstein soll 1949 gewarnt haben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“

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Es liegt in unserer genossenschaftlichen DNA, dass wir uns zum Erreichen von Zielen mit anderen zusammentun ganz gemäß dem genossenschaftlichen Grundsatz: „Was einer allein nicht vermag, dazu verbinde dich mit anderen!"

Für die Umsetzung unseres Vorhabens haben wir uns zwei starke Partner gesucht, die unsere Philosophie teilen: Jens Ebert als Inhaber der Firma „Die Firmenbiene“ und gleichzeitig Ansprechpartner für das Aufstellen und das Pflegen der Bienen sowie den Gewinnsparverein e.V., der uns mit naturgerechten Wildbienenhotels beliefern kann.

„Seit mehr als 160 Jahren prägen wir als Volksbank-Raiffeisenbank Glauchau eG die Region, in der wir leben und arbeiten. Wir sind vor Ort zum Anfassen da und leben das auch in der regionalen Förderung. Ganz gleich, ob wir ansässige Vereine mit finanziellen Mitteln unterstützen oder unseren Kunden und Mitgliedern als kompetenter Finanzpartner zur Seite stehen. Wir sind regional und wollen aktiv die Zukunft gestalten. Die Idee, Bienen als lebendigen Beitrag zur Zukunftsgestaltung zu halten, ist modern, wichtig und nachhaltig – ganz genau wie unsere Philosophie und die unserer Partner.“ so Gunnar Thiele, Vorstand der Bank.

Doch geht die Idee weit über die Grundaufgaben der Bienen hinaus. Die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit am Beispiel der Bienen soll vor allem auch Kindern und Interessierten nähergebracht werden können.

Hier kommen die lokalen Schulen und Horte ins Spiel. So zum Beispiel der Hort der Lindenschule in Meerane.

„Das Bienenprojekt im Garten unterstützen wir daher sehr gern. Es soll gleichzeitig Erlebnis-, Bildungs- und Kulturort sein, wo wir den Forschergeist und die Lernfreude von Jung und Alt wecken wollen.“, so Steffi Kühni, Mitarbeiterin der Bank und Mutter zweier Töchter, die den Hort besuchen. Erlebnispädagogik, Schauimkern und regional produzierter Honig sind nur Beispiele wie erlebbar Nachhaltigkeit sein kann. Die Bedeutung der Wildbiene kommt jetzt zum Portfolio der Bank noch dazu.

Doch da wir alle keine Imker sind und uns die Lebensqualität der Bienen sehr wichtig ist, haben wir uns mit Jens Ebert einen Experten an Bord geholt, der uns zu diesen Themen unterstützt. Seit mehr als 27 Jahren entwickelt die Jens Ebert AG bundesweit Marketing- und Vertriebskonzepte für Konzerne und mittelständische Unternehmen. Dabei rückten Ideen zu den Themen Nachhaltigkeit bzw. Corperate Social Responsibility immer mehr in den Fokus unserer Kunden. „Mit der Marke „diefirmenbiene.de“ konnten wir allerdings erstmals eine eigene Marke erfolgreich etablieren. Die riesige Resonanz und Nachfrage zeigt uns, dass Natur,- Arten,- und Klimaschutz nicht mehr nur eine Randerscheinung ist, sondern inzwischen einen festen Bestandteil innerhalb der Unternehmenskultur darstellt.“, erläutert Jens Ebert, der mittlerweile selbst passionierter Imker ist.

Spenden und Sponsoring

Aus der Region, für die Region

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

unsere Volksbank-Raiffeisenbank Glauchau eG ist mit der Region eng verbunden. Dies zeigt sich jedes Jahr erneut sehr deutlich bei den Spenden, die wir an gemeinnützige Vereine, Organisation und Projekte im Geschäftsgebiet vergeben. Damit wird klar, dass das Engagement unserer Bank weit über das des Bankgeschäftes hinausgeht. Gesellschaftliches Engagement ist für alle Menschen und Unternehmungen unverzichtbarer Kit im Zusammenleben. Gesellschaftliches Engagement ist eine besondere Stütze unserer Gesellschaft. In dieser Herausforderung sehen wir konkrete Möglichkeiten, uns in Form von Geld oder Sachleistungen auf vielfältige Art und Weise im Geschäftsbereich einzubringen,

Gerade in einer schwierigen wirtschaftlichen Zeit ist die Unterstützung der Betroffenen umso wichtiger. Der Ukraine-Krieg hat nach der Corona-Pandemie und den Klimakatastrophen der letzten Zeit diese Bereitschaft zu persönlichen Engagement und Spendenwillen vor eine neue besondere Herausforderung gestellt. Doch Befürchtungen von Hilfswerken und Nothilfeorganisationen sind zum Glück ausgeblieben. Die Deutschen haben für die Ukraine so viel Geld gespendet wie für keine andere Katastrophe seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

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Auch uns, der Volksbank-Raiffeisenbank Glauchau eG ist gesellschaftliches Engagement wichtig. Damals wie heute. Die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürger ist uns hierbei ein besonderes Anliegen und Verpflichtung zugleich. So konnten wir sowohl mit Geldspenden für Hilfsorganisationen als auch mit Direktspenden an Meeraner Firmen zum Beispiel helfen, Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete zu bringen.

Lebendiges Gemeindeleben hängt immer von Menschen ab, von ihrem Engagement, vom Sinn ihrer kleinen und großen Gemeinschaften. Es wird deutlich: Ehrenamt bedeutet nicht nur soziales Prestige in unserer Gesellschaft, sondern braucht auch von den Betroffenen eine große Bereitschaft, sich aktiv einbringen zu wollen. Im vielfältigen Vereinsleben unserer Region – vom Schützenverein bis zum Sportclub und von der Kirchengemeinde bis zum Kindergarten – wird menschliches, sportliches und damit soziales Miteinander deutlich. Diesen Einsatz fördern wir jedes Jahr mit steigendem Betrag. So konnten wir im Jahr 2022 mit knapp 25.000 Euro verschiedene kleine und große Projekte unterstützen und Gemeinschaft erlebbar machen. Das Geld stammt zu großen Teilen aus unserem Gewinnsparen und jeder Gewinnsparer hilft mit.

Wie funktioniert nun das Gewinnsparen? Schon ab Beträgen von nur 5 Euro im Monat können unsere Kundinnen und Kunden daran teilnehmen. Vier der fünf Euro werden angespart und Ihnen zum Nikolaustag wieder ausgezahlt. Ein kleinerer Teil wird als Spieleinsatz verwendet. Dadurch bietet sich zum einen die Chance auf Sach- und Geldgewinne im Rahmen der Verlosungen, und zum anderen fließt ein Teil des Spielkapitals in Form von Spenden sozialen und gemeinnützigen Zwecken zu.

Derzeit beteiligen sich knapp 2400 unserer Kundinnen und Kunden mit insgesamt fast 8200 Losen jeden Monat. Ganz unabhängig davon, ob sie selbst gewinnen, leisten sie damit einen Beitrag für gesellschaftliche und soziale Zwecke in unserer Region. Allen Gewinnsparerinnen und -sparern ein herzliches Dankeschön dafür!

Geschäftszahlen

Unser Jahresabschluss

Wir haben auf diesen Seiten in einer gekürzten Fassung die wichtigsten Daten dargestellt. Der vollständige Jahresabschluss 2022 und der Lagebericht tragen den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Die Unterlagen werden zur Veröffentlichung bei dem Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht.

Sehen Sie sich den vollständigen Jahresabschluss an